Nachhaltige Umgebung

In Zukunft müssen wir Aussenräume so gestalten, dass sie von Menschen und Tieren geschätzt werden. Gründe hierfür gibt es genug, gerade in der heutigen Diskussion um Hitzeinseln, Naturgefahren und Biodiversität. Aber der Hauptgrund ist: Klug geplante Aussenräume machen Spass, bieten Gezwitscher, Düfte und die Möglichkeit sich zu bewegen, zu treffen und gesund zu bleiben. 

Dieser Text zeigt für Bauherren, Entwicklerinnen und Planerinnen auf, worum es geht, wer welche Verantwortungen übernehmen muss, wo es besonders aufzupassen gilt und wie man sich weiter informieren kann.


Areal der Hochschule für Technik Rapperswil HSR

Die Vision. Ein lebendiges Umfeld für Mensch und Natur
Zukunftsfähige Aussenräume sind lebendig. Ob klein oder gross, jede Fläche kann einen Beitrag leisten. Sie bietet Nahrung und Unterschlupf für Insekten, Vögel und Kleintiere. Sie besteht aus Wildhecken, Blumenwiesen, einheimischen Bäumen und Sträuchern sowie aus Wasserelementen wie Teiche, Bäche, Feuchtgebiete, begrünte Dächer und begrünte Fassaden. Nutzerinnen und Nutzer profitieren: Eine naturnahe Umgebung ist lebendig, es summt, zwitschert und raschelt. Es gibt Verstecke und Treffpunkte. Und das alles vor der Haustüre.

Nutzen für Immobilienbesitzer – naturnah ist wirtschaftlich
Auch ökonomisch sind die Vorteile erkennbar. Naturnahe Aussenräume haben verschiedene Vorteile:

  • angenehmeres Aussenklima dank besserer Abkühlung an heissen Sommertagen
  • bessere Vermietung dank attraktiven Aussenräumen
  • geringeres Risiko von Schäden durch Starkregen da höheres Versickerungspotential 
  • Unterhaltskosten sind tiefer aufgrund von extensiver Bewirtschaftung und angepasster, resistenter Bepflanzung
  • sommerlicher Wärmeschutz dank Fassadenbegrünung

Worauf es besonders zu achten gilt
Gerade in der arbeitsteiligen und reglementierten Baubranche, gilt es folgende Punkte kritisch im Auge zu halten: 

  • Eine naturnahe Umgebung ist kein Anhängsel zum Gebäude. Darum sollte sie so früh wie möglich mit der Architektur geplant werden. Insbesondere bauliche Elemente wie Versickerung und Retention, begrünte Dächer und begrünte Fassaden oder Wasserelemente sollen integraler Teil der Architektur werden.
  • Nutzen Sie bestehendes Wissen von Fachexperten und nehmen sie sich die Zeit, selber eine Vorstellung zu entwickeln. 
  • Der Aussenraum soll vernetzt geplant werden. Die Parzellengrenze ist keine Grenze, weder für Tiere noch für Bäume.  
  • Bestehende Strukturen und Bäume wertschätzen, integrieren und während der Bauphase schützen.  
  • Das Pflichtenheft sollte auch den Unterhalt einbeziehen – auch der Fassade oder des Dachs.
  • Beauftragen Sie eine Landschaftsarchitektin, die Erfahrung mit der Planung naturnaher Umgebungen hat. 
  • Diskutieren Sie ihre Ziele, Schwerpunkte und Rahmenbedingen im Team. 
  • Suchen Sie für die Umsetzung einen Gartenbaubetrieb mit Erfahrung in der Anlage naturnaher Umgebungen

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