Innenraumklima

Das Merkblatt Gesundes Innenraumklima des Vereins ecobau vermittelt eine Übersicht über die wichtigsten Faktoren, die das Innenraumklima beeinflussen. Darin enthalten sind auch Hinweise auf weiterführende Informationen, Hilfsmittel und Publikationen.

Die wesentlichen Faktoren

Folgende Faktoren beeinflussen das Innenraumklima und werden in den Planungsinstrumenten von ecobau weitgehend abgebildet:  

Biologische Faktoren

Biologische Verunreinigungen sind von besonderer Relevanz, weil sie Allergien auslösen können. Schlüsselgrösse für das Wachstum von Milben und Mikroorganismen ist die Feuchtigkeit. Rund ein Viertel der Schweizer Wohnungen weisen Anzeichen für Feuchtigkeitsprobleme aus.

Chemische Faktoren

Die wichtigsten Chemikalien, die in der Innenraumluft vorkommen, sind Formaldehyd sowie eine Vielzahl weiterer flüchtiger organischer Verbindungen (VOC). Typischerweise liegen diese in sehr tiefen Konzentrationen vor.

In Neubauten und nach Renovationen sind teilweise durch hohe Konzentrationen direkte toxische Effekte auf Augen, Nase und Atemwege möglich. Bei Umnutzungen können auch Schadstoffe aus Konstruktionen oder früheren Nutzungen relevant werden. Bei solchen Projekten lohnt es sich, frühzeitig einen Gebäudecheck durchzuführen.

Fasern und Stäube

Asbest ist einer der bekanntesten Schadstoffe. Eine Gefährdung besteht vor allem dann, wenn aus Unkenntnis ungeschützt asbesthaltiges Material bearbeitet wird. Weitere Belastungen durch Feinstaub gilt es durch geeigneten Unterhalt (Reinigung) und geeignete Lüftungssysteme zu minimieren.

Strahlung

Ionisierende Strahlung: Dem radioaktiven Radon wird generell zu wenig Beachtung geschenkt. Auch bei einer tiefen Risikoeinschätzung kann es für Nutzende von Keller- und Erdgeschosswohnungen direkt über dem Grund ein gesundheitliches Risiko geben.

Nichtionisierende Strahlung: Nebst Rundfunksendern, Mobilfunkantennen im Aussenbereich entsteht auch in Gebäuden immer mehr hochfrequente Strahlung durch WLAN-Netze, Bluetooth, Schnurlostelefone, Babyphone etc. Im niederfrequenten Bereich sind es vor allem die elektrischen Hausinstallationen, elektrische Geräte und Beleuchtungen, welche zu Elektrosmog führen können.

Lärm

Beim Thema Lärm geht es darum, einen ausreichenden Schallschutz gegen Innen- und Aussenlärm sicherzustellen. Ausserdem sollen störende Erschütterungen vermieden werden.

Klimatische Faktoren

Bei den raumklimatischen Parametern können bei ungenügendem Luftwechsel die hohen CO2-Gehalte in Räumen (z.B. Schulräume) zu Problemen führen. Vermehrt führen auch im Sommer die warmen Temperaturen zu Problemen.

Tageslicht

Das menschliche Auge hat sich über Jahrtausende an die Lichtverhältnisse im Freien angepasst. Wir nutzen Veränderungen von Farbe, Einfallsrichtung oder Intensität des Lichts für unsere zeitliche und räumliche Orientierung. Licht beeinflusst auch unsere Gesundheit. Erhalten wir zu wenig Tageslicht, kann ein Mangel an Vitamin D auftreten.

Minergie-ECO – Standard für gesundes Bauen

Das Gebäudelabel Minergie-ECO bildet einen etablierten Standard für gesundes und ökologisches Bauen. Wer seine Gebäude danach plant, baut und zertifiziert, schafft gute Voraussetzungen für ein gesundes Innenraumklima:

  • Diverse Vorgaben betreffend Legionellen, Formaldehyd, Lösemittel, Biozide, Staub/Feinstaub, Radon, Elektrosmog, Schallschutz, Raumakustik, Lüftungskonzept, Hitzeschutz, Tageslicht etc.
  • Raumluftmessungen auf Formaldehyd und Lösemittel zur Qualitätssicherung nach Baufertigstellung (CO2 und Radon optional).

Zahlreiche Vorgaben von Minergie-ECO sind zudem in den Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt des umfassenden Standards Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) enthalten.

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